Es war wohl im Herbst des Jahres 2004. Ich stehe im Zentrum meiner Heimatstadt Dresden. Ich habe den Postplatz vor Augen mit seinem Gewirr an Schienen und Oberleitungen, mit der Käseglocke und den Menschen, die auf ihre Straßenbahn warten. Ich erinnere mich an Kindertage, da stand hier noch ein anderes Gebäude, ein Restaurant befand sich darin. Ich meine, es hieß "Gastronom" – ein Selbstbedienungsrestaurant. Fertige Schnittchen mit "Garnitur" gab es hier, das Stück wohl 50 Pfennig. Zwei darf ich mir aussuchen. Die Mutter nimmt keins, denn sie hat es mit der Galle, und auf den Schnittchen ist keine Butter, sondern Margarine, und die verträgt sie nicht. Ich stehe also da, sehe den Platz und denke: Der kann so nicht bleiben. Wie könnte der Postplatz werden? Gedanken und Bilder laufen, und plötzlich schießt es mir in den Kopf: Eine Kanne!
Eine Idee ist geboren. Aber wie soll das gehen? Man müsste den Postplatz völlig umgestalten. Das gesamte Leitungsgewirr müsste verschwinden. Ich weiß nicht, dass eben dies geplant ist. Und die Idee geht nicht mehr aus mir weg.